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Tag

Beatrice Sonntag

Aschgabat – die weiße Stadt

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Aschgabat – einzigartige Mischung aus Dubai und Pjöngjang

Die Hauptstadt von Turkmenistan ist Aschgabat. Zunächst dachte ich, dass es sich einfach um eine dieser typischen zentralasiatischen Städte handelt. In meiner Vorstellung ähnelte sie Almaty und Bischkek. Aber weit gefehlt. Aschgabat ist eine ganz außergewöhnliche Stadt, die mit eigentlich keiner anderen zu vergleichen ist. Im äußersten Falle könnte man sie einen Hybriden aus Pjöngjang und Dubai nennen.

Im modernen Teil von Aschgabat fällt zunächst auf, dass alles weiß ist. Die Gebäude bestehen nahezu alle aus weißem Marmor. Sie wirken, als sei keines von ihnen älter als 10 oder 15 Jahre und für die meisten trifft das auch zu. Zudem sind 80% aller Autos weiß. Die Straßenlaternen sind weiß ebenso wie Brücken, Monumente und Bushaltestellen. Weiß ist die Farbe des Glücks in Turkmenistan.

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Warschau – in 20 Jahren vom hässlichen Entlein zum Schwan

By Kurz und schmerzlos No Comments

Warschau – tolle Altstadt, verschwundene jüdische Geschichte, leckeres Essen

Warschau war wohl die zweite große Überraschung dieses Jahres. Ich war vor 20 Jahren zuletzt in der polnischen Hauptstadt. Damals war Warschau dunkel, gefährlich und rückständig gewesen. Nun wollte ich meinem Mann das wahre und raue Osteuropa zeigen. Wir machten uns also auf den Weg nach Warschau, aber vom Ostblock ist hier kaum noch etwas übrig.

Warschau ist heute eine moderne und schöne Stadt mit einem gekonnten Mix aus historischen und modernen Bauwerken. Die Taxifahrer sind nahezu vertrauenswürdig geworden und es gibt überall Dönerläden, internationale Restaurants und Denkmäler. Natürlich sind auch einige Fastfood-Ketten aus dem Boden geschossen und ein paar Einkaufszentren gebaut worden. Aber es gibt die dunklen Gassen, vor denen ich vor 20 Jahren noch gewarnt worden bin eigentlich nicht mehr. Zumindest nicht im Zentrum.

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Konye Urgench – Stadt der Mausoleen und der Wünsche

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Konye Urgench – UNESCO Welterbe einer unbekannten Zivilisation

Ich hatte bis vor wenigen Monaten noch nie vom Reich Choremien gehört. Wer jedoch nach Turkmenistan reist, der wird diesen Namen unweigerlich hören. Schließlich war es eines der wichtigsten, bekanntesten und prunkvollsten Reiche an der Seidenstraße. Mit Unterbrechungen gab es hier vom 6. Jahrhundert vor bis zum 13. Jahrhundert nach Christus zahlreiche Choresm-Shahs, die eine blühende Region beherrschten, die immer mal wieder angegriffen wurde. Ganz gründlich wurde Konye Urgench von den Mongolen Anfang des 13. Jahrhunderts zerstört. Es wurde aber wieder aufgebaut, nur um das von Tamerlan richtig gründlich zerstört zu werden.

Sooo viel Geschichte! In Konye Urgench kann man sich heute zahlreiche Überbleibsel dieser langen und bewegten Geschichte ansehen. Es stehen noch einige Mausoleen aus dem 11. bis 14. Jahrhundert. Verschiedene Ehefrauen von Herrschern, Herrscher selbst und religiöse Gelehrte wurden hier bestattet, obwohl es ja im Islam eigentlich nicht unbedingt Sitte ist, prachtvolle Grabmäler zu bauen.

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Manchester – unerwartet attraktiv, sonnig und hip

By Kurz und schmerzlos No Comments

Manchester – wie Phoenix aus der Asche

In meiner Vorstellung war Manchester kein attraktives Reiseziel, sondern eine Industriestadt voller Dreck und Fabriken. Der einzige Grund, warum ich mich letztendlich auf den Weg in den Norden Englands gemacht habe, war ein Konzert. Die Götter der Rapmusik hatten für 2019 genau fünf Auftritte diesseits des Atlantiks angekündigt und das Datum für Manchester war das einzige, das in meinen Jahresreiseplan hinein gepasst hat. Erst dann habe ich mich mit der Stadt beschäftigt und herausgefunden, dass es wohl doch das eine oder andere zu sehen gibt.

Manchester hat mich zunächst einmal dadurch vollkommen überrascht, dass es zwei Tage lang wunderschön sonnig und halbwegs warm war. Und das Anfang Mai. Die Bewohner von Manchester scheint das Wetter auch kalt erwischt zu haben, denn sie waren alle unterwegs in den Parks und auf den Terrassen von Cafés, trugen Flip Flops und luftige Shirts. Eiscreme und fruchtige Getränke waren der Verkaufsschlager. Da fiel es nicht schwer, sich mit den Bewohnern von Manchester zu freuen.

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Die Balkan Region in Turkmenistan – Das Tor zu Yangikala

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Turkmenbashi – keine Schönheit am Kaspischen Meer

In Turkmenbashi gibt es einen internationalen Flughafen, der jedoch keine internationalen Flüge hat. Hier ist also alles ein wenig anders, als man es erwarten würde. Die Stadt ist hässlich. Sie ist jung und hässlich, denn sie wurde erst vor etwa 150 Jahren gegründet. Schuld daran waren die gigantischen Ölvorkommen, die man in der Region Balkan im Westen von Turkmenistan gefunden hat. Das ganze Öl muss ja von jemandem gefördert, verarbeitet und verschifft werden. Deshalb gibt es Turkmenbashi.

Früher hieß es Krasnovodsk. Dann wurde es von Turkmenbashi, dem ersten und unsterblichen Präsidenten des unabhängigen Turkmenistan umbenannt. In aller Bescheidenheit nach ihm selbst, also besser gesagt, nach seinem Spitznamen. Diesem Präsidenten werde ich in meinem nächsten Buch ein, zwei Kapitel widmen, denn er hat so seine Eigenheiten. Ich hätte ja eine schönere Stadt nach mir benannt, aber was weiß ich schon.

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Sofia – Stadt der Kirchen, der Löwen und Schafsknöchel

By Kurz und schmerzlos No Comments

Sofia – friedliche Hauptstadt voller Geschichten und Geschichte

In der schönen bulgarischen Hauptstadt Sofia gibt es einiges zu sehen – vor allem Kirchen jeder Art. Da ist die Santa Sofia Kirche, die der Stadt ihren Namen gegeben hat. Sie hat keinen Glockenturm, weshalb ihre Glocke in einem Baum vor der Kirche hängt. Da ist die Sankt Nikolai Kirche, in der man bei einem russisch orthodoxen Heiligen seine Wünsche hinterlassen kann und dann ist da die Sweta Nedelja Kirche, in der beinahe mal ein König umgebracht wurde. Allerdings war er zu spät dran und so wurden nur alle anderen wichtigen Leute umgebracht. Zu spät zu kommen ist seither in Bulgarien in Mode.

Dann wäre da noch die Sweta Petka Samardzija Kirche. Es war damals nur möglich, an dieser Stelle eine Kirche zu errichten, wenn einwandfrei belegt werden konnte, dass an der Stelle schon früher eine Kirche gestanden hatte. Das war Bedingung für die Baugenehmigung. Also wurden jede Menge Bestechungsgelder an alle möglichen Menschen gezahlt, bis schließlich die nötigen Beweise auf dem Tisch lagen. Leider war durch die horrenden Bestechungsgelder der Großteil des Budgets für die Kirche aufgebraucht, weshalb die Sweta Petka Samardzija Kirche in Sofia nur sehr klein ist.

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Mary – 5000 Jahre alte Ruinen und brandneue goldene Paläste

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Mary – Die Wiege der turkmenischen Reitpferde

Die Stadt Mary liegt im Osten von Turkmenistan, einen etwa 40-minütigen Flug von der Hauptstadt Aschgabat entfernt. Sie hat einen winzigen Flughafen, einige Prachtbauten im Zentrum und ehrwürdige uralte Ruinen in der näheren Umgebung. Letztere ziehen täglich etwa ein Dutzend Touristen an. Vielleicht auch ein wenig mehr.

Im Zentrum von Mary wird gerade eine riesige Moschee mit einer gigantischen goldenen Kuppel gebaut. Auch die anderen schmucken Prachtbauten scheinen das architektonische Thema Gold gemeinsam zu haben. Da wäre der alte Präsidentenpalast von vor einigen Jahren, der eine goldene Kuppel trägt und die Bibliothek mit ihren goldenen Verzierungen. Auch das Fünfsternehotel, in dem ich untergebracht bin, ist hauptsächlich mit Gold dekoriert. Kein echtes Gold natürlich, aber goldene Möbel, goldene Tapeten, goldene Liftauskleidungen, goldene Wandspiegel, goldene Fliesen, goldene Lampen, goldene Wasserhähne – ihr wisst schon!

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Boquete – Zufluchtsort für Rentner und Quetzales

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Boquete – Das Landesinnere von Panamas

Von Boquete hörte ich zum ersten Mal, als ich mich über Panama informierte und darüber, wo man dort am besten die Natur erleben kann. Von Bocas del Toro aus liegt Boquete nur eine halbständige Bootsfahrt und eine vierstündige Busfahrt entfernt. In Boquete gibt es einen Vulkan, den Baru, von dem aus man bei gutem Wetter bis zum Atlantik auf der einen und bis zum Pazifik auf der anderen Seite blicken kann. Da ich aber nur zwei Tage Zeit hatte, habe ich mich gegen den beschwerlichen Aufstieg auf den Baru entschieden.

Man kann sich am Abend gegen 8 Uhr auf den Weg machen, kommt dann bei Sonnenaufgang oben an und muss sich dann gleich wieder auf den Rückweg machen. Irgendwie klang das nicht ganz so attraktiv in meinen Ohren. Es gibt ja auch noch jede Menge andere Aktivitäten und auch sehr viele verschiedene Wanderwege. Ich habe mich für den Pipeline Trail entschieden. Dieser kurze aber schöne Wanderweg ist bekannt dafür, dass es dort einige Exemplare des berühmten Quetzal gibt. Mit meinem ortskundigen Führer, dem etwa 70 Jahre alten Feliciano, hatte ich die perfekte Begleitung. Feliciano hat es nämlich geschafft, den Quetzal aufzuspüren.

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Rilas Kloster – Heilige Knochen in den Bergen Bulgariens

By Kurz und schmerzlos No Comments

Rilas Kloster – Ein buntes orthodoxes Kloster in malerischer Umgebung

Das Rilas Kloster befindet sich etwa zweieinhalb Fahrstunden südlich von Bulgariens Hauptstadt Sofia in den Bergen. Nach etwa einer Stunde auf der Autobahn geht es weiter auf kleinen Landstraßen, durch urige Dörfer, die seit 100 Jahren kaum eine bauliche Veränderung erfahren haben und dann auf kurvenreichen Wegen, die in die Berge führen.

Das Rilas Kloster liegt malerisch im Gebirge zwischen Gipfeln, die Mitte April noch immer schneebedeckt sind. Es trägt den Namen von Sankt Ivan Rilski oder Sankt Johann von Rilas oder Saint John, der als der Klostergründer gilt. Er lebte im 10. Jahrhundert und er war als Kind schon etwas merkwürdig. So spielte er zum Beispiel nie mit anderen Kindern, sondern verbrachte seine Zeit damit, in die Kirche zu gehen und die Bibel zu studieren. Als er 25 Jahre alt war, starben seine Eltern. Nun hielt ihn nichts mehr davon ab, seiner Merkwürdigkeit freien Lauf zu lassen. Er spendete das gesamte Familienvermögen der Kirche und zog sich in die Berge zurück.

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Los Angeles – Sternchen im Nebel

By Kurz und schmerzlos No Comments

Los Angeles – Von Gaywatch, Muskeln, Möwen und Koriander

Es ist ungeheuer praktisch, Freunde und Verwandte in Los Angeles zu haben, denn Hotels sind dort auch nicht gerade günstig. Los Angeles ist auch immer mal wieder einen Besuch wert, denn die Stadt ist riesig. Im November ist es jedoch eher neblig und wolkig, wenn auch nicht kalt. Mit einer leichten Jacke am Strand entlang zu spazieren, ist eine willkommene Abwechslung zum dunklen und feucht-kalten Europa.

Der Strand von Venice Beach hat mir schon immer am besten gefallen, wahrscheinlich wegen seiner entspannten und etwas freakigen Atmosphäre. Obdachlose und Geschäftsleute, denen die hippen Läden hier gehören, tragen sehr ähnliche Kleidung. Es riecht überall verdächtig nach Cannabis und auf den Rolltoren der Geschäfte, die um die Mittagszeit noch geschlossen sind, ergänzen kunstvolle und farbenfrohe Graffitis das gesamte Bild von bunter Harmonie. Read More