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Tag

Beatrice Sonntag

Atacama – der trockene Teil Chiles (und der Welt)

By Nach der Reise ist vor der Reise No Comments

Von der Atacama Wüste habe ich bereits im Erdkundeunterricht gehört. Immer dann, wenn unser Lehrer uns ein Wüstenklima in Form eines Diagramms zeigen wollte, wählte er eines aus der Atacama, ganz einfach, weil es am eindrucksvollsten Trockenheit zeigt. Die Atacama ist die trockenste Wüste der Welt. Sie liegt im Norden Chiles. Was uns der Erdkundelehrer jedoch verschwiegen hat: Sie ist nicht nur trocken, sondern auch wunderschön.

Die schönste und trockenste Wüste der Welt!

Valle de la luna 3 marias

Chile stand schon lange auf meiner Liste der unbedingt noch zu bereisenden Länder. Dieses Mal habe ich mich für den Norden entschieden, unter anderem, weil ich die berühmte Atacama sehen wollte. Nun steht Chile allerdings immer noch auf der Liste, denn mit fehlen im unteren Bereich noch um die zweitausend Kilometer des langen und schmalen Landes, sowie die Osterinsel, die im allerletzten Ecken des Pazifiks liegt. Read More

Uyuni – Ein Traum in Weiß

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments

 

 Uyuni  Salzkristalle

Die Uyuni Salzwüste ist die größte Salzpfanne der Welt. Es ist ja schon unglaublich, dass es irgendwo nichts anderes als Salz gibt. Deshalb wollte ich auch unbedingt dorthin fahren. Ich glaube die Dinge immer viel besser, wenn ich sie mit eigenen Augen sehe. Aber als ich dann mitten in der Uyuni Salzwüste stehe, staune ich nur noch. Rund um mich herum, sehe ich nur Weiß. Ein Traum in Weiß sozusagen.

Die Uyuni ist ein Traum in Weiß!

Ein geduldiger Fahrer bringt mich in seinem Jeep durch die Salzwüste. Stundenlang fahren wir und sehen nur Salz. Mal etwas schmutziger, mal etwas sauberer, mal nur zwei Meter dick und in der Mitte um die 90 Meter dick. Das musste ich allerdings glauben, denn die Dicke der Salzwüste konnte ich nicht mit eigenen Augen überprüfen. Read More

Bolivien – Von den höchsten und reichsten Städten der Welt

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments
 La Paz  La Paz, Bolivien

Nachdem ich vor einigen Jahren bereits in Bolivien war und mit der dünnen Höhenluft gerungen habe, stand nun im Herbst 2014 ein neuerlicher Besuch an. Schließlich hatte ich längst nicht alles in diesem schönen Land gesehen. (Das habe ich natürlich immer noch nicht…)

An die riesige Stadt La Paz mit zwei Millionen Einwohnern kann ich mich vom letzten Besuch noch gut erinnern. Mein Hotel liegt mitten in der Altstadt nur eine Straße von der berühmten Hexengasse entfernt. Hier hat sich jedoch einiges geändert und statt Hexen sind hier immer mehr Souvenirläden eingezogen. Die letzten Hexen halten die Stellung, verkaufen aber kaum noch Produkte zum „Selber-Hexen“. Der Trend geht eindeutig zum fertig gemixten Zaubertrank oder zum „Rundum-Sorglos-Paket“ für den alltäglichen Zauber. Auch als Hexe muss man mit der Zeit gehen.

In La Paz gehen die Hexen mit der Zeit!

Vor allem am ersten Tag bin ich versucht, bei den Hexen um Hilfe zu bitten, denn die Luft auf 3600 Metern macht mir zu schaffen. Ich bin zum Beispiel fix und alle, nachdem ich mir etwas zu energisch die Zähne geputzt habe. Ich fühle mich wie der unsportlichste Mensch der Welt. Read More

Oman – Eine Moschee und sehr viel Sand

By Traumziel weit weg No Comments

 

Meine Reise in den Oman ist nun schon fast ein Jahr her. Gerne denke ich an Mahmoud und seinen gesegneten Appetit zurück, an die einzige Moschee, die für Ungläubige zugänglich ist und an sehr viel Sand. Anfang des Jahres habe ich bei reiseberichte.de einen Bericht verfasst. Nun will ich auch hier etwas über den Oman erzählen.

 Oman Sinkhole  Sultan Qabus Moschee

Tatsächlich gibt es nur eine einzige Moschee, in die man als Tourist hinein darf. Frauen müssen ein Kopftuch anlegen und alle Besucher müssen die Schuhe ausziehen. So ungern ich mich verhülle, diese

Wahnsinns-Moschee will ich auf keinen Fall verpassen. Der Kronleuchter wiegt acht Tonnen und es ist im Grunde unnötig, zu betonen, dass es sich um eine Maßanfertigung handelt. Der gigantische Gebetsteppich im Betraum der Männer ist 4200 Quadratmeter groß und reine Handarbeit. Auch das Mosaik in der gigantischen Kuppel ist eines der größten auf der Welt. Ein Hauch von Größenwahn, für den auch der Sultan des Oman nicht ganz unempfänglich ist.

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Andorra – Sie weisseln ja gar nicht!

By Kurz und schmerzlos No Comments

In der Schule habe ich „Andorra“ von Max Frisch gelesen. Das ist schon eine Weile her und ich erinnere mich nur undeutlich an diese Geschichte. An was ich mich aber noch gut erinnern kann ist die Szene, in der alle Andorraner ihre Häuser „weisseln“. Sie streichen bei Max Frisch alles weiss und daher dachte ich, in Andorra müssten alle Gebäude weiss sein.

 Andorra  Andorra Schwimmbad

Die erste Enttäuschung bei der Einfahrt in das sehr kleine Land in den Pyrenäen ist groß: Kein einziges Gebäude wurde geweisselt. Zumindest nicht in den letzten 20 Jahren. Vielmehr scheinen die Andorraner Gebäude zu haben, die aus hübschen grauen Steinen gebaut sind. Die restlichen sind aus Glas, Stahl und Beton und sehen modern, wenn nicht gar futuristisch aus. Wer aus Spanien nach Andorra hinein kommt, der muss sich zunächst an einer Reihe von Fastfoodrestaurants, Shoppingcentern, Tankstellen und Autohäusern vorbei drängen, bis er die eigentliche Stadt Andorra la Vella erreicht. Read More

London – Von Juwelen und anderen Schätzen

By Kurz und schmerzlos No Comments

London – eine Stadt voller Überraschungen

London ist auch beim vierten Besuch wieder eine Stadt voller Überraschungen. Die größte Überraschung war wohl diesmal die Wettervorhersage, die verkündete, dass es drei Tage AM STÜCK nicht regnen sollte. Ich war also ganz gespannt auf dieses meteorologische Phänomen, das in London so selten ist. Tatsächlich war von Freitag bis Sonntag mittag das Wetter trocken. Dann jedoch, kurz bevor ich schon wieder Richtung Flughafen unterwegs war, zeigte sich doch noch eine kleine Gewitterwolke und schickte einige Regentropfen zu mir herab. Es war zwar nur ein Alibi-Regen, aber immerhin. Mein Vorurteil, dass es in London IMMER regnet, wurde bestätigt.

 London Tunnel Gurke in London

 

In einem Hotel in Ilford wohne ich in einem Zimmer das etwa vier Klassen besser ist als das bei meinem letzten, vorletzten und vorvorletzten Aufenthalt in London. Zwar ist eine Hälfte des Bettes ungefähr so bequem wie ein Waschbrett, aber die andere Hälfte ist akzeptabel. Das WIFI funktioniert nicht, weil ich in einem Nachbarhaus des eigentlichen Hotels untergebracht bin, aber die Dusche, bei der man zwischen heiß und sehr heiß wählen kann, ist funktionstüchtig. Der Portier ist von Freitag nachmittag bis Sonntag mittag derselbe Kerl. Der Arme schiebt offenbar eine 72 Stunden Schicht. Erstaunlicherweise ist er an allen drei Tagen guter Laune. Vielleicht gehören stimmungsaufhellende Drogen zu seinem Arbeitsvertrag.
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Kirgistan – Radon, Märchen und Komfortverzicht

By Lieblingskrankheit: Reisefieber One Comment
  DSC01166k  Kirgistan

 

Nachdem ich mit Anastasia durch den Südosten von Kasachstan gefahren bin, übergibt sie mich an den etwas schüchternen Serik, der mir sein Land: Kirgistan zeigen soll. Serik ist halb Kasache und halb Kirgise, er lebt in der Hauptstadt Bishkek und hat eine Frau geheiratet, die halb Kirgisin, halb Usbekin ist. Die junge Familie bildet das Völkergewirr in Kirgistan sehr gut ab und trägt wohl entscheidend zur Völkerverständigung bei.

Serik findet es ein wenig schade, dass die Hauptstadt Bishkek vor einigen Jahren anlässlich der Unabhängigkeit des Landes von Frunze in Bishkek umbenannt wurde. In meinen Ohren klingt Frunze irgendwie nicht so hübsch. Aber wer in Frunze aufgewachsen ist, der hängt vielleicht aus nostalgischen Gründen an diesem Namen.

Meine Reise durch Kirgistan beginnt in der Nähe des Issyk Kul Sees. Da dieser mehr als elf mal so groß ist wie der Bodensee, kann man sich eine ganze Weile in der Nähe dieses Sees aufhalten, ohne dass einem langweilig wird. Zu allererst schaue ich mir einen echt großen Haufen Steine an. Er hat eine recht traurige Geschichte: Tamerlan war ein berühmter Kriegsheld und ein Truppenführer, der von hier aus seine Leute in eine wichtige Schlacht nach China führte. Da er sich mit Buchhaltung und Mathematik nicht sehr gut auskannte, nutzte er ein etwas primitiveres System, um einen Überblick über seine Verluste zu haben. Auf dem Hinweg schnappte sich jeder seiner Soldaten einen Stein. So entstand dieser Haufen Steine. Auf dem Rückweg entfernte jeder Überlebende wieder einen der Steine. Man muss kein mathematisches Genie sein, um zu sehen, dass es einige Verluste in der Schlacht gab.

Historische Steinhaufen und ganz besonders schöne Toiletten!

 Kirgistan  Toilette Kirgistan

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Kasachstan – das vergessene Ende der Seidenstraße

By Lieblingskrankheit: Reisefieber 3 Comments

Von Kasachstan hatte ich bisher nur wenig gehört. Ich habe mal einen Artikel über den amtierenden Präsidenten / Diktator gelesen und dann einen Zeitungsbericht über ein Verbot von Reizwäsche. Beides machte wenig Lust auf eine Reise dorthin, aber ich sagte mir, dass ein Land, das so groß ist, allein schon deshalb einige Sehenswürdigkeiten haben muss. Wegen seiner schieren Größe muss man sich jedoch für einen kleinen Zipfel des großen Kasachstans entscheiden. Ich habe die Südostecke gewählt.

 Moschee Almaty  Basschi

Von Almaty nach Basschi und dann ins Nirgendwo!

Die Reise beginnt in Almaty, dem ehemaligen Alma Ata, einer Stadt an der Seidenstraße, die einst ein prunkvolles Handelszentrum gewesen sein muss. Von der einstigen Pracht ist jedoch nur noch wenig übrig. Kaum ein Gebäude ist älter als 100 Jahre. Als Sehenswürdigkeiten werden die hölzerne und erdbebensichere Kathedrale, eine nicht erdbebensichere Moschee mit goldenen Kuppeln, ein riesiger Markt unter einem grünen Blechdach und eine Süßigkeitenfabrik präsentiert, die einem hohen ukrainischen Politiker gehört. Sie versorgt das ganze Land zuverlässig mit klebrigem Zuckerzeug.

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Normandie – Auf Regen folgt Regen

By Kurz und schmerzlos No Comments

Normandie – Auf Regen folgt Regen

Normandie

Normandie

Die Normandie gibt sich unheimliche Mühe damit, eine Atmosphäre zu erzeugen, in der ich den Schauplatz des D-Day, des Jour J oder des Tag X sehr authentisch erleben kann: es regnet. An dem Tag, als die Alliierten Anfang Juni 1944 an den Stränden der Normandie „gelandet“ sind, soll es auch geregnet haben. Ich schaue mir der Reihe nach die Strände an: Sword Beach im Osten, Juno Beach, Gold Beach und Omaha Beach etwas weiter westlich.

Vor mir im Wasser liegen die letzten Überreste von alten Ponton-Brücken, die den Mulberry-Hafen gebildet haben. So konnte auch ohne ein Hafenbecken für Nachschub gesorgt werden. Die riesigen Metallungetüme liegen friedlich in der Brandung und

Normandie Strand

Normandie Strand

rosten vor sich hin, so als würden sie einfach hierher gehören. Irgendwie empfinde ich die Gegenwart dieser Erinnerungsstücke als bedrückend, wenn ich daran denke, unter welchen Umständen und vor allem warum sie hier her gelangt sind. Trotzdem gibt es in unmittelbarer Nähe zahlreiche Ferienwohnungen mit einem schönen Blick auf den breiten Sandstrand und die Überreste des D-Day.

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Kambodscha – Angkor, Amok und Angkar

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments

Kambodscha liegt in Südostasien und es ist durch zwei Sachen weltweit bekannt geworden: einerseits die unglaublich gut erhaltenen Tempelruinen von Angkor Wat, die teils 1000 Jahre alt sind und den Betrachter in ähnliches Staunen versetzen wie die Pyramiden von Gizeh und die Tempel der Maya und Inka in Südamerika; andererseits die jüngere Geschichte des Landes. In den 70er Jahren erlebte Kambodscha einen mehr als grausamen Völkermord unter dem Regime der Khmer Rouge, der Roten Khmer. Beides sind Gründe, warum ich ein zweites Mal Kambodscha besuche und mir diesmal mehr Zeit lasse, um auch den Süden des Landes zu erleben.

Kambodscha -Angkorwat

Ein kleiner Fehler hat sich in meine Reiseplanung eingeschlichen: Gleich am ersten Tag sehe ich den berühmtesten und größten Tempel Angkor Wat und den etwas kleineren aber auch bekannten Tempel Bayon. Damit kann es ab dem 2. Tag eigentlich kaum noch schöner werden, denn diese beiden Tempelanlagen sind so beeindruckend, dass ich am liebsten stundenlang einfach nur mit offenem Mund staunen möchte. Natürlich erinnere ich mich von meinem letzten Besuch an die mächtigen Türme mit den Gesichtern und an die Wassergräben sowie die schnalen steilen Stufen, aber trotzdem haut mich der Anblick wieder um.

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