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Tag

Beatrice Sonntag

Nevers – Leckere Crepe und noch eine Leiche

By Kurz und schmerzlos No Comments

 

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Nevers ist ein winziges und eigentlich eher langweiliges Städtchen in der Bourgogne. Darauf, dass ich Nevers unbedingt einen Besuch abstatten muss, bin ich aufmerksam geworden, als ich in Lourdes auf den Spuren der heiligen Bernadette wandelte und mir den Devotinoalienwahnsinn und das heilige Quellwasser angeschaut habe. Von den Nonnen, die in Lourdes voller Glauben und Hingabe der Mutter Gottes dienen, habe ich erfahren, dass der angeblich vollkommen unverweste Leichnam der heiligen Bernadette quasi als Beweis für ihre Heiligkeit in Nevers im Kloster aufgebahrt liegt. Solche Hinweise kommen mich immer teuer zu stehen.

 

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Also nichts wie hin, zur zweitheiligsten Pilgerstätte Frankreichs. Mit einem teilweise modernen Zug fahren wir von Paris nach Nevers und finden dort zunächst eine ganz normale etwas verschlafene französische Kleinstadt vor. Viele Häuser sind alt und verfallen, andere sind liebevoll in Stand gehalten und die Straßen in der Innenstadt wirken so, als ob sie nicht für den Gebrauch durch motorisierte Fahrzeuge gedacht seien.
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Kosovo – Bier statt Klöstern

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments

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Auf meiner Reise in den Kosovo erwarten mich einige Enttäuschungen aber auch positive Überraschungen. Die Spannung, die ich empfinde, als ich das Gebiet erreiche, das vor einigen Jahren noch nicht für Touristen zugänglich war, wird stark gemildert, als ich erfahre, dass die beiden Klosterkirchen, die auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes stehen und die unheimlich schön und alt sind, nicht besucht werden können.

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Wegen irgendwelcher religiöser Spannungen und Querelen wird der Zugang immer wieder verwehrt und die K-FOR Truppen passen auf, dass nichts gravierenderes geschieht, als dass ein paar Steine fliegen. Obwohl ich ganz friedlich bin, habe ich keine Chance, dass die bewaffneten Bewacher der Anlage mir die Tore öffnen. Mein Reisebegleiter ist auch ganz enttäuscht und schwärmt mir eine Weile lang vor, wie wunderschön doch diese Klöster und die Kirchen sind. Na herzlichen Dank.
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London – Schwere Steine und höflicher Regen

By Kurz und schmerzlos No Comments
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London muss unheimlich wichtig sein, wenn man von der Zahl der vorhandenen Flughäfen ausgeht. Von Luxemburg werden nur zwei der fünf Flughäfen angeflogen aber trotzdem nimmt die Suche nach einem passenden Flug, dem richtigen Flughafen, einer Transportmöglichkeit in die Stadt und einem Hotel das nicht unbezahlbar ist, einige Zeit der Vorbereitung in Anspruch.

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Am Ende entscheide ich mich für den Flughafen Gatwick, einen einstündigen Bustransfer und gegen ein Hotel. Wie bei meinem letzten Aufenthalt in London vor etwa 17 Jahren, werde ich in einem der halbwegs preiswerten Hostel in einem Mehrbettzimmer nächtigen und zum englischen Regengott beten, dass meine Zimmergenossen nicht schnarchen. Das Hostel stellt sich als ein sehr eng belegtes Etablissement heraus, das in mehreren der eleganten englischen Stadthäuser im Stadtteil Kensignton untergebracht um nicht zu sagen hinein gequetscht ist. Read More

Mongolei – Schmackhafte Murmeltiere im Schnittlauchfeld

By Traumziel weit weg No Comments

Die Mongolei hielt viele Überraschungen für mich bereit. Eine der größten Überraschungen war wohl, dass ich drei Tage lang durch Schnittlauch gefahren wurde. Die traumhafte Landschaft, diese Weiten und grünen Hügel… das ist alles Schnittlauch. Zunächst dachte ich nur, dass es stark nach Salatwürze riecht, aber nähere Betrachtungen haben gezeigt, dass die Mongolei ganz Europa über mehrere Jahre hinweg mit Schnittlauch versorgen könnte.

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Ich sehe einige Klöster, die schon mehrere hundert Jahre alt sind und die auch so aussehen. Stalins Handlanger haben in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ganze Arbeit geleistet, als sie die Klöster zertrümmert oder dem Erdboden gleich gemacht haben. Es ist nicht mehr viel übrig. Ich habe zwar fast jeden Tag ein Kloster auf meinem Programm stehen, aber die eigentlichen Sehenswürdigkeiten sind die Landschaft und die Tierherden. Trotzdem mache ich brav Fotos von den Ruinen.

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In Ortschaften mit so lustigen Namen wie Erdenedalai und Töwschrüülech essen wir unbeschreibliche Dinge, die sich viele Jahre lang von Schnittlauch ernährt haben. Das Geheimnis der Zubereitung von Khuushuu und Buuz ist laut meiner Reisebegleiterin Nyangerel, alles so fein wie möglich zu hacken, damit man die Teile, die im Saarland zu Lyoner verarbeitet werden, nicht mit den eigenen Zähnen zerkauen muss.
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Peking – Hektik auf Chinesisch

By Kurz und schmerzlos No Comments

China ist eine Weltmacht in vielerlei Hinsicht. Auf jeden Fall aber hat mir mein letzter Besuch in der chinesischen Hauptstadt nur zu deutlich vor Augen geführt, dass die Chinesen die Weltmeister der Hektik sind. Natürlich kann man in einer Stadt mit Abermillionen von Menschen nicht auf ein ruhiges Fleckchen hoffen, aber die U-Bahn in Peking ist selbst für jemanden, der mit acht Geschwistern ein Zimmer teilen musste, eine Herausforderung.

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Wenn man sich erst einmal durch die undurchdringlichen Menschenknäuel am Flughafen und dann durch die Metro gezwängt hat, ist es eine Wohltat, auf dem Platz des himmlichen Friedens zu stehen und ein wenig durchzuatmen. An normalen Wochentagen schaffen es die Bewohner von Peking nämlich nicht, den Platz ganz unter einer Menschenmasse verschwinden zu lassen. Sie haben nämlich dann besseres zu tun.

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Wieder einmal ist das Mausoleum von Mao Tesdong geschlossen, denn ich bin wieder einmal an einem Montag in Peking. Das darf nicht zur Gewohnheit werden. Bei meinem nächsten Besuch muss ich unbedingt dem Vorsitzenden und seiner einbalsamierten Leiche die Ehre geben. Read More

Nordkorea – Das kurioseste Land der Welt

By Asiens letzte Geheimnisse One Comment

Nordkorea Reisebericht von Beatrice Sonntag

Nordkorea Reiseberichte von Beatrice Sonntag Nordkorea Reiseberichte von Beatrice Sonntag

In die DPR Korea (Democratic Peoples Republic of Korea) also nach Nordkorea zu kommen, ist heute viel einfacher als es das noch vor einigen Jahren war. Die koreanische Regierung braucht wohl ein paar Devisen. Dennoch hat das Ministerium für Propaganda und Tourismus noch einen langen Weg vor sich, bevor die Reisen nach Nordkorea im Katalog einladend wirken.

Tatsächlich waren die Beschreibungen der Korea-Reisen so abstrus und so wenig einladend, dass ich unbedingt dorthin wollte! Umgekehrte Psychologie vielleicht… auf jeden Fall habe ich mich auch nicht davon abschrecken lassen, dass mein Chef mir eine Bescheinigung ausstellen musste, dass ich für ihn arbeite, damit ich überhaupt ein Visum erhielt.

Nordkorea Reiseberichte von Beatrice Sonntag Nordkorea Reiseberichte von Beatrice Sonntag

Am Ende habe ich tatsächlich ein Visum bekommen und ich bin konnte mich auf die anderen “Ratschläge” der Agentur konzentrieren: Führerkult berücksichtigen, keine Telefone mitnehmen, feindliche Literatur ist verboten, unter feindliche Literatur fällt nahezu alles, was ich bisher gelesen habe (wahrscheinlich sogar ein Telefonbuch und die Raupe Nimmersatt, weil diese Geschichte von einer dekadenten westlichen Lebensweise berichtet), bei Fotos aufpassen, dass man den Statuen keine Körperteile abschneidet
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Myanmar – Buddha Nats und Frühstückseier

By Diagnose Fernweh No Comments

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Leider kennen Vertreter von Menschenrechtsorganisationen Myanmar nur zu gut. Ansonsten ist das Land vielleicht besser unter seinem ehemaligen Namen Burma oder Birma bekannt. Auf jeden Fall liegt es zwischen Bangladesch und Thailand und es ist im Vergleich zu den anderen südostasiatischen Ländern ein recht großes Land. Ich habe mir für meine Rundreise die Hauptstadt Yangon und die nördlicheren Gebiete ausgesucht.

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In Yangon, dem ehemaligen Rangoon, sehe ich goldene Stupas, lerne eine Menge über Menschen die an Donnerstagen, Samstagen oder – Gott bzw. Buddha bewahre – an Samstagen geboren sind und bewundere die wertvollen und königlichen weißen Elefanten. Eine Flugstunde oder zwanzig Autostunden von Yangon entfernt liegt Bagan, eine Stadt mit Tausenden von Tempeln und Pagoden, von denen man nur einen Bruchteil besichtigen kann. Auch Mandalay, wo der ehemalige sehr eindrucksvolle Königspalast steht, ist ein kulturelles Juwel. Schon der Name Mandalay verspricht fernöstliche Mysterien. In der Nähe findet man außerdem die berühmte U Bein Brücke, die sowohl malerisches Fotomotiv als auch Kunstwerk ist.

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Singapur – Shoppingcenter ohne Kaugummi

By Kurz und schmerzlos No Comments
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Singapur ist eine bekannte Stopover Stadt für alle, die nach Australien oder Indonesien weiter fliegen. Auf genau diesem Weg hat es auch mich schon zwei mal nach Singapur verschlagen. Die Tatsache, dass Singapur ein Stadtstaat ist, führt dazu, dass alle Attraktionen auf engstem Raum beisammen liegen und dass man in einem Tag viel sehen kann.

 

Skyline Singapur Marina Bay Sands

In Singapur muss man jedoch höllisch aufpassen, um nicht wegen versehentlicher Gesetzesverstöße verhaftet oder zu empfindlichen Geldstrafen herangezogen zu werden. Zu diesen Verbrechen gehört unter anderem das Kaugummikauen. Ob auch der Besitz und Transport von Kaugummi strafbar sind, konnte ich nicht herausfinden. Trotzdem habe ich mich vor der Einreise von allen verdächtigen Artikeln getrennt. Read More

Israel – Gelobtes Land ohne Cheeseburger

By Traumziel weit weg One Comment

Kirche der Seligpreisungen P1030539

In diesem Herbst hat mich das Fernweh, das Schicksal oder wer auch immer nach Israel verschlagen. In ein Land, das nur so groß wie Hessen ist, dessen Bewohner aber mit Problemen konfrontiert sind, die für einen ganzen Kontinent ausreichen würden. Auf dieser Reise hat mich mein Vater begleitet, der neuerdings im Ruhestand ist nun noch mehr Zeit zum Reisen hat. Unsere Reiseleiterin Rosa war ein wandelndes Lexikon, konnte seitenweise aus der Bibel zitieren und kannte jedes Datum und jeden Namen aller Generäle aus allen Kriegen in den vergangenen 4000 Jahren – und das sind verdammt viele!

Massada Festung Jordan Baptism Site

Vom modernen Tel Aviv über das ländliche und gemütliche Galiläa bis hin zur Weltmetropole aller monotheistischen Religionen Jerusalem, gibt es so viel zu sehen! Auf der Via Dolorosa kann man Menschen treffen, die begeistert schwere Holzkreuze in Richtung Grabeskirche schleppen. An der Klagemauer kann man seinen Wunschzettel abgeben und überall in Jerusalem trifft man Männer mit Schläfenlocken und Hüten, die meist unheimlich hektisch umher laufen. Eine exotische Kulisse.

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Moldawien – Wegen Kälte geschlossen

By Kurz und schmerzlos No Comments
Flug über die Karpaten Architektur in Chisinau

Ansich war die Idee, ein Wochenende in Moldawiens schöner Hauptstadt Chisinau zu verbringen, nicht schlecht. In der Umsetzung machte ich jedoch den gravierenden Fehler, ein Wochenende im Februar zu wählen. Wenn der Oktober gerade erst damit beginnt, ungemütlich zu werden und der nahende Winter unausweichlich vor einem liegt, dann spielt einem das Gehirn schon mal üble Streiche. Meines sagte mir zum Beispiel stetig, dass ich unbedingt verreisen müsse, um nicht an Ort und Stelle zu erfrieren und irgendwie suggerierte es mir, im Februar sei der Winter ja schon fast überstanden.

Old School Telefon in Chisinau

Schon einige Wochen im Vorfeld verfluchte ich mich, wenn ich den Wetterbericht aus Chisinau im Internet konsultierte. Eine Stornierung war nicht möglich. Also machte ich mich tapfer und in dicke peinliche Winterkleidung eingepackt auf den Weg nach Chisinau. In dem Flugzeug waren erwartungsgemäss wenig Menschen und keiner von ihnen sah auch nur im Entferntesten wie ein Tourist aus. Am Flughafen wechselte ich 50 Euro in die Landeswährung um und hielt dann das fünfzehnfache an Moldawischen Leu in Händen. Ich kämpfte mich durch eisigen Wind und Schneegestöber zu einem Taxi durch und brachte den Fahrer tatsächlich dazu, mich zum Hotel zu fahren, obwohl er kein einziges Wort Englisch sprach. Im Hotel, das wie ein gigantisches stalinistisches Kongresszentrum aussah, empfing mich eine junge Dame mit einer dicken Pelzmütze, die mir überrascht den Schlüssel aushändigte und mich in ein Zimmer im sechsten Stock schickte. Im Zimmer war es eiskalt und das Telefon auf meinem Nachttisch würde in Deutschland schon als Antiquität angesehen. Beim Frühstück, das erstaunlich üppig ausfiel und kaum einen Wunsch offen ließ, war ich der einzige Gast. Mit mir war nur ein alter Herr in Pelzmütze anwesend, der abwechselnd im Internet surfte und Teewasser nachfüllte.

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