Eine Reise nach Island ist immer eine riskante Angelegenheit, denn in Island herrscht grundsätzlich ein sehr wechselhaftes und meist unausstehliches Wetter. An einem einzigen Tag können die Temperaturen zwischen minus fünf und plus zehn Grad variieren, Schnee, Regen, Sonne und Wind mischen sich zu einer eigenartigen Sinfonie aus Feuchtigkeit zusammen, der kaum eine Kleidung gewachsen ist. Die bekannteste isländische Bekleidungsmarke wirbt mit dem Sloagan: “There is one place in Iceland, where you should absolutely wear our cloth: outside”. Und das trifft es ganz gut.
Ich habe mich trotzdem ganz entgegen meiner üblichen Reisegewohnheiten (eher Richtung Süden) todesmutig mit dicker Jacke und stabilem Schuhwerk, Regenschirm und Mütze im Mai auf den Weg nach Island gemacht. Immerhin soll es hier Elfen, Trolle, Geysire und Wale geben.
Island hat sich von seiner besten Seite gezeigt und die volle Phalanx an verfügbaren Wettermischungen für mich aufgefahren. Von Graupelschauern über beißenden Wind bis hin zu strahlendem Sonnenschein war alles dabei. In der Regel gab es sogar jeden Tag alle Wetterarten im direkten Vergleich. Im Geysirfeld kam dann zu dem Regen, das von oben und allen Seiten erbarmungslos auf die armen Touristen fiel auch noch das schweflige Gebräu dazu, das alle paar Minuten aus einem Loch in der Erde geschossen kommt. Ein Geysir ist wirklich eine besondere Kuriosität, die mich in begeistertes Staunen versetzt hat.