Fianarantsoa – Kolonialbauten Reisebericht von Beatrice Sonntag
Der Name Fianarantsoa ist nicht nur auf den ersten Blick unaussprechlich, er hört sich von einem echten Madagassen ausgesprochen auch noch ganz anders an. Die Os klingen mehr wie Us, denn im madagassischen Alphabet gibt es keine Us. Außerdem ist dieser Ortsname schon deshalb etwas Besonderes, weil er nicht mit A beginnt. Durch Fianarantsoa (immerhin 4 mal A, wenn auch nicht am Anfang) komme ich auf der Nationalstraße N7, die mich von Antananarivo (4 mal A) nach Toliara (nur 2 mal A) führt.
Genug davon, denn Fianarantsoa hat viel mehr zu bieten, als nur Buchstaben. Die Stadt hat zwei Zentren: die Altstadt auf einer Anhöhe und das moderne Stadtzentrum, das sich am Fuße des Hügels zwischen einem Stadion und dem Bahnhof aus der französischen Kolonialzeit konzentriert. Die Luft unten auf den Straßen ist hoch giftig. Uralte Fahrzeuge und riesige maßlos überladene Lastwagen verpesten mit ihren Abgasen die Umgebung und der Müll häuft sich in einer Art Abwasserrinne, die die Hauptstraße säumt. Abgesehen davon, dass man hier kaum atmen kann, ohne seiner Lunge bleibende Schäden zuzufügen, ist das Treiben vor dem Bahnhof und auf den Straßen unterhaltsam. Die Innenstadt gleicht einem einzigen Markt.