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Tag

Reisebericht

Lopouafla – Drei magische Tänze bei den Baoulé

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Lopouafla – ein lebendiges Dorf bei Bouaflé

In der Nähe von Bouaflé liegt das Dorf Lopouafla. Hier gibt es natürlich auch noch viele andere Dörfer, in denen hauptsächlich Menschen vom Stamm der Baoulé leben. Aber mich hat es auf dieser Reise eben nach Lopouafla verschlagen. Man hat mich herzlich willkommen geheißen, einen kleinen Platz im Schatten von herumstreunenden Schweinen und etwas Hundekot befreit und mir dann einen bequemen Plastikstuhl angeboten.

Ich war angemeldet. Wenn sich eine Touristengruppe anmeldet, dann führen die Menschen in Lopouafla ihren bekannten Tanz auf, der genau genommen aus drei verschiedenen Tänzen besteht und für die gesamte Region typisch ist. Dass es jedoch nicht allzu oft passiert, dass hier Touristen auftauchen und die Tänze aufgeführt werden, merke ich daran, dass sich Dutzende von Dorfbewohnern und wahrscheinlich alle Kinder des Dorfes auf dem kleinen Platz einfinden, um das Spektakel mitzuerleben. Read More

Aniassué – Tag der offenen Tür in der Hexenschule

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Aniassué – ein König und gleich mehrere Hexen

In Aniassué, einem Dorf in der Nähe von Abengourou im Osten der Elfenbeinküste, habe ich eine Audienz beim König. Zu dieser Audienz muss ich etwas Bargeld und eine Flasche Gin mitbringen, damit ich am königlichen Hof empfangen werde. Der König plaudert ein wenig und erklärt mir, welche Gemüse auf seinem Land angebaut werden oder wie lange man Yams Wurzeln aufheben kann, wenn man sie richtig lagert. Es kommt immer mal wieder vor, dass ausländische Touristen nach Aniassué kommen, aber es ist trotzdem noch eine willkommene Abwechslung.

Der Königshof ist aber nicht der eigentliche Grund, um nach Aniassué zu fahren. Vielmehr ist die Hexenschule die Hauptattraktion dieses Dorfes. In einem Komplex aus mehreren Lehmbauten, die einen großen Innenhof umgeben, leben mehrere Frauen zusammen. Eine von ihnen ist die erfahrene Oberhexe des Dorfes. Sie ist Heilerin, Fetischpriesterin und Seelsorgerin in einem. Read More

Ganja – Nicht das, was ihr jetzt denkt!

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Ganja – eine ganz normale Stadt im Westen von Aserbaidschan

Die Stadt Ganja weiß wahrscheinlich gar nicht, dass ihr Name in anderen Regionen dieser Erde der Name einer Droge ist. Ganja wird ja auch auf aserbaidschanisch mit zwei auf dem Kopf stehenden Es geschrieben und auch noch mit einem anderen Zeichen anstelle unseres J. Trotzdem ist Ganja meist genauso transkribiert und daher liegt der Gedanke nahe…

Ganja ist aber im Grunde eine ganz normale Stadt im Westen von Aserbaidschan. Sie liegt im Rayon Ganja und nicht weit von den ehemals deutschen Dörfern entfernt. So habe ich von hier aus auch einen Ausflug nach Helenendorf unternommen, das heute Göygöl heißt. Da gab es zwar nichts spektakuläres zu sehen, aber einen Ausflug war es allemal wert, allein schon wegen dem Faulpelz Viktor… aber dazu schreibe ich lieber etwas ausführlicher in meinem nächsten Buch. Read More

Chittorgarh – Eine alte Festung und ein Drama mit vielen Toten

By Sehnsucht nach Überall One Comment

In Chittorgarh haben sich die Maharanas ausgetobt

Chittorgarh ist nicht gerade weltberühmt, aber nachdem feststand, dass ich nach Rajasthan fahren würde, erschien der Name schnell auf meinem Bildschirm. Ich hatte nach Sehenswürdigkeiten in Rajasthan gesucht und dabei sind dann schnell neben den schönen quirligen Städten des Bundesstaates auch die stattlichen Festungsanlagen aufgetaucht, die auf der Liste des UNESCO Welterbes stehen. Unter ihnen auch Chittorgarh.

Die riesige Festung liegt auf einem kleinen Berg oberhalb der heutigen Stadt Chittorgarh und sie ist noch immer von der 15 Kilometer langen Mauer umgeben, die im 12. Jahrhundert schon hier stand. Schnell wird ersichtlich, warum die UNESCO hier Interesse gezeigt hat. Auf dem gesamten Gebiet innerhalb der alten Stadtmauer gibt es jede Menge Tempel, Paläste, Türme und Ruinen, für deren Besichtigung man etwa einen Tag braucht. Read More

London – wo sogar Musicals Spaß machen

By Kurz und schmerzlos No Comments

London – Joseph Smith ist überall witzig

Nach fast 2 Jahren war es endlich wieder Zeit für einen Ausflug nach London. Dieses Mal habe ich mir die Westminster Kathedrale angeschaut und den Bahnhof am King’s Cross. Dort steht vor dem Harry Potter Fanshop ein halbes Gepäckwägelchen, mit dem sich hunderte von Menschen jeden Tag fotografieren lassen. Genau hier befindet sich tatsächlich Gleis 9 ¾, das wir Normalsterblichen leider nicht betreten können. Zu schade. Der Bahnhof ist aber mit seiner Mischung aus moderner und alter Architektur eigentlich auch so ganz hübsch.

Die Hauptattraktion an meinem diesjährigen Londonwochenende war allerdings der Besuch eines Musicals – ja, wirklich! Ich bin überhaupt kein Fan von Musicals und habe insgesamt in meinem Leben nur einschließlich diesem drei gesehen. Tatsächlich war dieses Musical aber echt gut – also für ein Musical. Ich kann „the book of Mormon“ tatsächlich empfehlen, denn ich musste wirklich lachen. Read More

Udaipur – Malerei, Wasser und gut versteckte Romantik

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Udaipur – Nicht wirklich Venedig, aber trotzdem hollywoodtauglich

Die Stadt Udaipur liegt im Süden von Rajasthan und ist nicht auf jeder Rundreise mit von der Partie. Udaipur ist die Stadt der Seen, die Stadt der Malerei, das Venedig des Ostens und die romantischste Stadt Indiens. Das zumindest behauptet das indische Tourismusministerium. Seen kann ich tatsächlich eindeutig identifizieren. Es gibt sieben davon und drei liegen auch unmittelbar in der Stadt, wo sie malerische Fotomotive bilden, die fast nichts mit Venedig gemeinsam haben. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass Wasser vorhanden ist.

Das mit der Romantik bleibt wohl den indischen Besuchern vorbehalten. Offenbar kommen unzählige Paare hierher, um ihre Hochzeit zu feiern oder um ihre Flitterwochen in dieser romantischen Stadt zu verbringen. In der Altstadt sind überall Kühe und Mopeds unterwegs, es wird im Sekundentakt gehupt und das Chaos ist perfekt. Allerdings macht mich mein Reiseleiter mehrfach darauf aufmerksam, dass Udaipur im Vergleich mit anderen indischen Städten eher sauber ist. Das stimmt teilweise wirklich. Read More

Burg Eltz – Ein Schlösschen in bester Lage

By Kurz und schmerzlos No Comments

Die Burg Eltz liegt wunderschön im Grünen

Wenn im Frühling die ersten Sonnenstrahlen herauskommen und ich keine Reise gebucht habe, dann schaue ich mir hin und wieder mal die Schönheiten der Umgebung an. Die Burg Eltz ist ja sicherlich eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Rheinland Pfalz und falls ich als Kind schon mal dort gewesen bin, dann kann ich mich nicht mehr daran erinnern.

Die Fahrt dahin ist zumindest bei Sonnenschein wunderschön. An der Mosel entlang, durch Rapsfelder und anderes Grünzeug. Alles ganz gemütlich und friedlich. Kommt man näher, gibt es überall kleine Hinweisschilder, die zur Burg Eltz zeigen. Manchmal fragt man sich da, ob das wirklich der offizielle Weg ist, denn es handelt sich zum Teil um Landwirtschaftswege. Read More

Gobustan – Ein paar Botschaften aus der Steinzeit

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Gobustan – von Petroglyphen und Schlammvulkanen

Wer sich schon mal nach einer Tour durch Aserbaidschan umgeschaut hat, der hat vielleicht auch schon mal von Gobustan gehört. Mir ging es auf jeden Fall so, dass dieser Name bei eigentlich jeder möglichen Rundreise aufgeführt war.

Tatsächlich war Gobustan einer der Orte, an denen man ein paar Touristen antreffen konnte. Ich habe gleich drei Reisebusse dort gesehen, einen mit chinesischen, einen mit koreanischen und einen mit kanadischen Touristen. Gobustan ist also quasi the place to be. Das hat auch die UNESCO bestätigt, als sie vor ein paar Jahren die Petroglyphen hier auf ihre Liste des Welterbes gesetzt hat. Read More

Shamakhi – sieben Gräber und jede Menge Joghurt

By Sehnsucht nach Überall No Comments

Shamakhi ist eine recht normale Stadt im Kaukasus

Shamakhi liegt irgendwo in Aserbaidschan zwischen der Hauptstadt Baku und der Stadt Sheki im Nordwesten. Shamakhi hat diesen einmaligen Charme, den nur kleine Städte im Kaukasus haben. Alte russische Autos stehen in den Straßen vor unscheinbaren Steinhäusern, an denen Gasleitungen entlang führen, die überall dort, wo eine Einfahrt ist, nach oben abknicken und eine Art Tor formen.

Shamakhi hat eine sehr hübsche und ganz moderne Moschee, die Juma Moschee. Sie ist erbaut auf den Ruinen einer viel viel älteren Moschee. Das heutige Gebäude ist einwandfrei sauber, reich verziert und makellos. Wenn man Glück hat und gerade kein Gebet im Gange ist, dann dürfen sogar Frauen in den großzügigen Innenraum, der mit Teppichen ausgelegt und mit tollen Deckenmalereien und Verzierungen versehen ist. Read More

Yamoussoukro – eine eindrucksvolle Manifestation von Größenwahnsinn

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Yamoussoukro – die größte katholische Kirche der Welt und die heiligen Krokodile

Schon seit vielen Jahren stand die Elfenbeinküste auf meiner Liste der Länder, die ich gerne einmal bereisen will, hauptsächlich wegen ihrer bizarren Hauptstadt Yamoussoukro. Es war nicht nur der Name dieser Stadt, der die mir interessant erscheinen ließ, sondern vielmehr ihre eigenartige Entwicklungsgeschichte.

Yamoussoukro war vor 40 Jahren noch ein kleines Städtchen, an dem überhaupt nichts besonderes war, bis auf die Tatsache, dass hier zufällig Félix Houphouët geboren wurde, der in den 60er Jahren der erste Präsident der unabhängigen Elfenbeinküste wurde. Als er einige Jahre an der Macht war und ihm diese wohl etwas zu Kopf gestiegen war, beschloss er, dass die Elfenbeinküste nichts dringender bräuchte als eine neue Hauptstadt.

Viele Menschen im Land waren wohl der Meinung, dass Schulen, Straßen, Krankenhäuser und andere essentielle Dinge weitaus dringender benötigt wurden, aber deren Meinung zählte nicht. Also holte Houphouët in den 80ern Architekten und Planer aus aller Welt an die Elfenbeinküste und ließ diese an seiner neuen Hauptstadt arbeiten. In wenigen Jahren entstanden riesige Boulevards, die bis heute maßlos überdimensioniert sind und der Stadt eine Hauch Pjöngjang verleihen. Es entstand ein traumhafter Palast auf einem Gelände von fünf Quadratkilometern mit Burggraben und allem drum und dran. Es entstand auch ein Gebäude, das sich „fondation de la paix“ also Friedensstiftung nennt und in dem ein paar wenige Konferenzen stattgefunden haben. Es steht heute auch leer und wird nur hin und wieder mal genutzt. Read More