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Tschernobyl – ein Reiseziel? Im Ernst?

Ein wirklich bizarres Reiseziel in der Ukraine: Tschernobyl

Tschernobyl ist mit Sicherheit kein beliebtes Reiseziel. Bis vor kurzem war die Stadt alles andere als überhaupt ein Reiseziel, denn sie befindet sich in einer radioaktiv verseuchten Sperrzone. Vor etwas mehr als 30 Jahren, im April 1986, ist im Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl der bis dahin und wohl auch seither schlimmste Unfall dieser Art passiert. Heute ist Tschernobyl ein Synonym für die Gefahren, die mit Atomkraftwerken verbunden sind.

Heute, 30 Jahre nach dem Unglück, ist das Gebiet, auf dem sich einst die Stadt Tschernobyl befand, noch immer nicht bewohnbar. Dutzende Dörfer wurden evakuiert und sind seither verlassen. Tschernobyl ist eine Geisterstadt, in der sich heute nur noch die Verwaltung des Sperrgebietes befindet und in der ein paar hartnäckige illegale Siedler leben. Die Arbeitersiedlung Pripyat, die eigens für die Angestellten des Atomkraftwerkes gegründet wurde, befindet sich im Gegensatz zu Tschernobyl nicht in der 30 Kilometer-Zone, sondern in der 10-Kilometer-Zone, in der noch strengere Beschränkungen herrschen.

Man kann jedoch einen Ausflug buchen in das Katastrophengebiet, das nur etwa 120 Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt liegt. In einem kleinen Bus habe ich mich im Sommer 2016 auf die Reise in das Sperrgebiet gemacht, wobei ich bis heute nicht so recht weiß, wie gefährlich dieser Ausflug tatsächlich für meine Gesundheit war. Die beiden Guides, die mich und ein paar andere Abenteuerlustige begleitet haben, sollten sich jedoch ernsthafte Sorgen um ihr Wohlergehen machen.

 

Im Sperrgebiet habe ich erfahren, dass hier tatsächlich mehr als 3000 Menschen arbeiten. Alle zwei Wochen haben sie zwei Wochen lang frei, weil die Strahlungswerte, denen sie ausgesetzt sind, wirklich nicht gesund sind. Die Ukraine beschäftigt nicht nur Wissenschaftler und Ingenieure, die mit dem Bau des neuen Sarkophags über dem Unglücksreaktor beschäftigt sind, sondern auch Gärtner, die die Blumenbeete rund um die Gebäude pflegen. Ist das wirklich nötig?

 

Die wirklichen Attraktionen – falls man das so nennen darf – sind der Freizeitpark in Pripyat und der Kindergarten von Kopachi, der als einziges Gebäude noch von diesem Dorf übrig ist. Fotografen lieben diese beiden verlassenen Plätze, die zwar hochgradig verseucht sind, aber einfach einen ganz besonderen Flair von Grauen und Schrecken ausstrahlen. Das Riesenrad in Pripyat ist wohl eines der beliebtesten Motive. Der Freizeitpark sollte am 1. Mai 1986 eröffnet werden, wozu es nie kam, weil ein paar Tage vorher die gesamte Gegend evakuiert werden musste.

 

Durch einen Zufall befindet sich im Sperrgebiet auch ein ganz besonders geheimes Monstrum aus Stahl: das Ungetüm heißt Duga 3 oder Tschernobyl 2 und war in den 80er Jahren ein geheimes Spionagegerät, das Signale empfangen sollte, die von der Stratosphäre reflektiert wurden und den Russen zeigen sollten, wie es auf dem nordamerikanischen Kontinent so aussieht. Leider hat das Ganze nicht so richtig funktioniert, aber das riesige Gerät von 750 Metern Länge und 150 Metern Höhe ist wirklich sehenswert.

Bald könnt Ihr mehr über meinen Ausflug nach Tschernobyl und Pripyat erfahren, wenn in den nächsten Monaten mein neues Buch „Nach der Reise ist vor der Reise“ erscheint.

Eure Beatrice!

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