Ulaan Baator – eine faszinierende Stadt mit besonderer Atmosphäre
Meine Reise in die Mongolei liegt schon ein paar Jahre zurück, trotzdem denke ich noch gerne daran und immer wieder überlege ich, vielleicht mal wieder dorthin zurück zu kehren. Ein Aspekt dieser Reise waren die unglaublichen unendlichen Weiten der Landschaft. Ich habe noch nie so viel Schnittlauch gesehen. Aber ein anderer Aspekt, der mindestens genauso spannend ist, ist die Hauptstadt Ulaan Baator, deren Name allein schon Fernweh erweckt.
Ulaan Baator ist eine quirlige und sehr vielseitige Stadt. Das Hotel, welches ich mir ausgesucht hatte und das unschlagbar billig gewesen ist, lag in einem der ärmeren Stadtviertel am Rande der Innenstadt. Die Straße, die zu ihm hin führte, war nicht geteert und gerade breit genug für ein Taxi. Alle Gebäude waren hinter Wellblechbarrikaden verborgen, so auch das Hotel. Im Badezimmer war die Duschkabine mit Paketband an der Wand befestigt, was sich leider nach einer Weile als nicht ideale Lösung herausgestellt hat. Ich habe jedoch die Kreatvität der Bauarbeiter bewundert. Auf dem Dach des Hotels standen mehrere Jurten, die als weitere Hotelzimmer dienten. In der Innenstadt gibt es einige sehr moderne Bauten, ein ganz tolles Museum, in dem ein Dinosaurierskelett untergebracht war, das ziemlich berühmt geworden ist. Es gibt gemütliche kleine Restaurants, darunter auch koreanische, tibetische, amerikanische und italienische Küche. Natürlich stehen auch noch ein paar sowjetisch anmutende Monumente, die an eine andere Epoche erinnern.
Buddha taucht zwischen all den kommunistischen und modernen Gebäuden recht häufig auf, sowohl in alter und ehrwürdiger als auch in moderner Form. Auf einem Hügel steht eine wirklich eindrucksvolle riesige goldene Buddhastatue, die auf die Stadt herab blickt. Im Stadtzentrum stehen mehrere teils sehr alte Tempel. Das Gandan Kloster ist eine der heiligsten Stätten im ganzen Land. Tag und Nacht sind Gläubige hier unterwegs um zu beten oder Tauben zu füttern, was dem Beten quasi gleich kommt, weil ja Gottes Geschöpfe gefüttert werden. Vor dem Kloster stehen zwei riesige goldene Füße, die Buddha gehören und von allen Besuchern besonders verehrt werden.
Zauberhaft ist der Bogd Khan Palast, der aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt und in seiner Architektur sehr asiatisch wirkt. Die Anlage ist restauriert und enthält ein Museum, in dem zahlreiche Gegenstände aus der Familie des Bogd Khan stehen, unter anderem auch Geschenke aus aller Welt, auch aus Deutschland.
Im Tschoitschin Lama Tempel war einst das Orakel beheimatet, das unter dem Einfluss von Drogen den Staatsoberhäuptern der Mongolei Ratschläge gab. Dieser Tempel ist vollgestopft mit Artefakten, Kunstwerken und Statuen. Ein faszinierender Platz, der die kommunistische Zeit wie durch ein Wunder fast unbeschadet überstanden hat.
Was in Ulaan Baator auch faszinierend ist, ist der Besuch einer Vorführung, bei der Kehlkopfsänger eine Kostprobe ihres Könnens geben. Diese Art des Gesanges ist einfach einzigartig, typisch für diese Region der Welt und klingt sehr fremd. Diese Kunst wird auch als Obertonmusik bezeichnet und muss lange trainiert werden. Ich habe die Vorführung genossen und nur gestaunt.
Eure Beatrice!