Washington DC – Eine Innenstadt voller Monumente und Prachtbauten
Wenn man sich für eine billige Flugverbindung entscheidet, kommt es oft vor, dass grässliche Umwege und grausam lange Wartezeiten an irgendwelchen weit abgelegenen Flughäfen in Kauf zu nehmen sind. Manchmal hat man aber auch ein wenig Glück im Unglück und muss zum Beispiel zehn Stunden in Washington DC totschlagen. Das ist dann etwas weniger schlimm, denn da gibt es etwas zu sehen.
So bin ich zum Beispiel vor Kurzem mit der United Airlines an einem schönen Sonntagmorgen um sechs Uhr in Washington gestrandet und habe mich gleich auf die Suche nach dem Metrobus gemacht, der hauptsächlich Flughafenangestellte in die Stadtmitte befördert, solange die U-Bahn noch nicht operationell ist. In diesem Metrobus musste ich unglücklicherweise einen Faustkampf zwischen einem Herrn in Shorts und einem Obdachlosen mit Einkaufswagen miterleben, den alle anderen Fahrgäste zwar zur Kenntnis nahmen, aber irgendwie so, als passiere das jeden Tag. Der Busfahrer wartete geduldig, bis die Sache ausgefochten war und fuhr dann wortlos weiter. Sehr verstörend, dieses Washington DC.
In der Innenstadt angekommen, fand ich mit meiner online ausgedruckten Karte sehr schnell die National Mall mit all ihren prachtvollen Monumenten. Überall waren Jogger unterwegs, ansonsten war die Stadt zu dieser frühen Stunde am Sonntag noch recht still. Eichhörnchen in verschiedenen Farben huschten zwischen dem Kapitol und den vielen Bäumen hin und her.
Nach dem Kapitol, das weiß in der Sonne schimmerte, schaute ich mir den Supreme Court of Justice mit seinen vielen Säulen an, dann die recht eindrucksvolle Union Station, die man aus dem Kino kennt und schließlich auch das FBI Hauptquartier, das ein ziemlich klotziges architektonisches Monstrum ist. Das Weiße Haus ist seit Trump dort eingezogen ist, siebenfach abgesichert und man darf nicht mehr bis an den schwarzen Zaun heran. Es gibt ein Foto von mir, das vor ziemlich genau 16 Jahren vor dem Weißen Haus an diesem Zaun aufgenommen wurde, aber dieses kann nun nicht mehr nachgestellt werden.
Ich spazierte zum Washington Monument, zum Weltkriegsdenkmal und schließlich zum Lincoln Memorial, bei dessen Anblick ich immer an diese tolle Szene am Ende des Films „Planet der Affen“ denken muss. Es sitzt aber nach wie vor Mr. Lincoln auf seinem Stuhl. Keine Sorge. Auf den Treppenstufen dieses Bauwerks ist der Punkt, an dem Martin Luther King Jr stand und seine weltberühmte und ergreifende „I have a Dream“ Rede hielt, markiert. Ihm wurde mittlerweile auch am Flussufer ein richtig großes Denkmal gesetzt, das vor 16 Jahren noch nicht da war.
Den Rückweg zum Flughafen habe ich ohne gewalttätige Einlagen hinter mich bringen können. Ich weiß nicht, ob ich sobald wieder nach Washington DC fahren will… die Monumente sind ja recht eindrucksvoll, aber wer will schon gerne in der Nähe von Donald Trump sein?!
Eure Beatrice!